Die Kiefergelenke bestehen aus einem Kieferköpfchen, einer Gelenkpfanne und einer dazwischen liegenden Bandscheibe (Dicus artikularis).
Die Gelenkkapsel, die umliegende Muskulatur sowie etliche Bänder stabilisieren die Gelenke in ihrer Position. Beide Seiten sind über den starren Unterkiefer miteinander verbunden, so dass die Gelenkbewegung der einen Seite immer von einer entsprechenden Bewegung im anderen Gelenk begleitet wird.
Das ist in dieser Form im menschlichen Körper einzigartig!
Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Fehlregulation (Dysfunktion) zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Unterkiefer (Mandibula) sowie allen Beschwerden, die ursächlich auf diese Fehlregulation zurückzuführen sind.
Das Kauorgan unterliegt einem hoch sensiblen Regelkreis der vom Gehirn gesteuert wird. Dieser Regelkreis besteht aus den Kiefergelenken, der Kaumuskulatur und der Verzahnung zwischen dem Ober- und Unterkiefer. Der Körper ist stets bestrebt, diese 3-er Einheit in Balance zu halten.
Er ist auch in der Lage, gewisse Störungen in diesem System zu kompensieren. Ist er allerdings bereits mit der Kompensation mehrerer Faktoren erfolgreich beschäftigt, kann ein weiterer hinzukommender Störfaktor zur Dekompensation dieses Systems führen. Das kann z.B. der Verlust von Zähnen, eine Veränderung der Zahnoberfläche oder auch emotionaler Stress sein.
Eine Schmerzspirale, die primär im Gesicht beginnt, kann entstehen. Bleibt diese Symptomatik unbehandelt, kann eine Ausbreitung über den gesamten Körper folgen.
Die Kunst liegt nun darin, nicht nur den auslösenden Faktor der Dekompensation zu erkennen, sondern alle vorher schon dagewesenen Fehler im System zu erkennen und zu therapieren.
Laut der Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) leiden ca. 20 Prozent der Bevölkerung unter behandlungsbedürftigen CMD Beschwerden.
Die Symptome sind sehr unterschiedlich und können sich von Kopf bis Fuß erstrecken:
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Der Zahnarzt/Kieferorthopäde
Am Beginn der Behandlung steht häufig der Zahnarzt oder Kieferorthopäde, denn diese Berufsgruppe ist in vielen Fällen der erste Ansprechpartner für Betroffene einer CMD.
Der Hauptfokus der Zahnmedizin liegt in der Optimierung der Bisslage.
Durch Maßnahmen wie Füllungen, Kronen, Brücken etc., der Versorgung mit einer Zahnspange oder Schiene wird der Biss optimiert, denn eine ausbalancierte Verzahnung ist die Basis für eine harmonische Position der Kiefergelenke.
Physiotherapeuten
Zum Team der Behandler zählen häufig Physiotherapeuten, die mittels manualtherapeutischer Techniken Dysbalancen ausgleichen können. Kerninhalte einer Physiotherapie bei CMD sind die Wiederherstellung einer physiologischen „Ent“-Spannung der Kaumuskulatur, das Wiedererlernen einer vollständigen Mundöffnung, sowie die Vermeidung von eventuell vorliegenden Parafunktionen (Zähneknirschen, Fingernägelkauen, Wangenbeissen, etc.).
Physiotherapie eignet sich außerdem hervorragend als Unterstützung vor,- während oder nach einer Zahnspangenbehandlung. Nach größeren kieferchirurgischen Eingriffen ist eine physiotherapeutische Betreuung eine gute Möglichkeit, um postoperativ auftretende Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren und möglichst schnell eine optimale Funktion des Kauorgans wiederzuerlangen.
Weitere Berufsgruppen
Je nach Art der Beschwerden stellen Fachärzte für Neurologie, HNO Ärzte, Orthopäden, Kieferchirurgen, Logopäden und Psychotherapeuten häufig eine unverzichtbare Ergänzung zur Basistherapie dar.
Der interdisziplinäre Austausch zwischen diesen Fachrichtungen erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung enorm und sollte deshalb unbedingt angestrebt werden.
Die anfängliche Neugierde entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft!
In enger Zusammenarbeit mit meinem Mann als Kieferorthopäden war ich in der glücklichen Lage, mich diesem Fachbereich vertiefend widmen zu können.
Es folgten etliche fachspezifische Ausbildungen im Überschneidungsgebiet der Zahnmedizin und Physiotherapie.
So hat sich die Cranio-Mandibuläre Dysfunktion zu meinem Spezialgebiet entwickelt.
Ärztliche Verordnung
Für eine physiotherapeutische Behandlung benötigen Sie eine ärztliche Verordnung. Diese bekommen Sie von Ihrem Hausarzt oder Facharzt, sowie von Ihrem Zahnarzt/Kieferorthopäden.
Diese Verordnung muss Ihre persönlichen Daten sowie eine Diagnose und die Art und Anzahl der Therapie beinhalten.
z.B. 6 x PT 02 oder 6 x Physiotherapie a 45min.
Chefärztliche Bewilligung
Abhängig von Ihrem Krankenversicherungsträger muss die Verordnung für Physiotherapie chefärztlich bewilligt werden. Falls dies notwendig ist, hole ich diese Bewilligung gerne für Sie ein.
Kostenrückerstattung
Ich arbeite als Wahltherapeutin aller Kassen. Dies bedeutet, dass Sie die von mir gestellte Honorarnote begleichen und danach bei Ihrem Sozialversicherungsträger einreichen können. Ein Teil der Behandlungskosten wird von Ihrer Krankenkasse übernommen.
Dies wird von allen Versicherungsträgern unterschiedlich gehandhabt und ist abhängig von der Art und Dauer der Behandlung. Gerne informiere ich Sie über die Höhe der Rückerstattung in Ihrem persönlichen Fall. Sollten Sie eine private Zusatzversicherung haben, besteht auch hier die Möglichkeit um Kostenübernahme anzusuchen.
Erster Termin
Bringen Sie zum ersten Termin bitte Ihre ärztliche Verordnung und – falls vorhanden – relevante Befunde (Röntgen, MRT Bilder, etc.) mit.
Nora Giger MSPhT
Physiotherapeutin
Faberstraße 8
5201 Seekirchen
nora.giger@kieferwerkstatt.at
06212 - 30714